Glaskugel-Fotografie

 

Besonderheit

 

Die Glaskugel-Fotografie ist eine kreative Ausdrucksform der Fotografie, die viele technische und gestalterische Aspekte verbindet. Insbesondere die Fakten, dass die Kugel aufgrund ihrer Form nicht nur 180° abbildet, sondern auch das einfallende Licht spiegelt und somit die Welt dahinter auf den Kopf stellt und die Seiten vertauscht, erfordern ein hohes Abstraktionsvermögen und viel Zeit zum Ausprobieren.

 

 Gefahren

 

Der gewünschte Effekt des Umdrehens des Bildes führt leider auch dazu, dass die Kugel als Brennglas fungiert. Selbst an bewölkten Tagen - unsere Erfahrung im März - muss also sehr darauf geachtet werden, dass man weder sich, noch die Kamera oder die umgebende Landschaft verbrennt oder entflammt. Zudem ist der Glaskörper der Kugel leicht zerbrechlich.

 

1) Geeignete Objektive sind Standard- und Teleobjektive, da sie die Freistellung der Kugel (= unscharfer Hintergrund) erleichtern. Zudem soll ja die Kugel hervorstechen und nicht im Bild verschwinden, wie es beim Einsatz eines Weitwinkels passieren könnte.

 


2) Vor jeder Verwendung sollte die Kugel geputzt werden, da jeder Fingerabdruck zu unerwünschten Reflektionen führt.

 

3) Prinzipiell wird gesagt, man solle eine offene Blende (f2.8, f3.5) wählen, um den Hintergrund unscharf darzustellen. Aber dabei wird die Kugel selten vollständig scharf. Bei Blende 11 haben wir die besten Ergebnisse erzielt. Um diese zu nutzen, sollte der Modus AV (A/Zeitautomatik) gewählt werden.

 

4) Sofern das Licht es hergibt, sollte ISO 100 eingestellt werden, um Bildrauschen zu minimieren.

 

5) Der Blitz sollte ausgeschaltet werden, da er zu Reflektionen auf der Kugel führt.

 

6) Der Autofokus sollte auf Spotmessung eingestellt werden oder tatsächlich manuell fokussiert werden, da sich die Schärfeebene des Motivs in der Kugel befindet und nicht am Kugelrand. Man muss also in die Kugel hinein fokussieren.

 

Bildgestaltung

 

Zuerst kommt die Frage auf, was alles damit fotografiert werden kann. Und da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Besonders eignen sich aber Gebäude, Landschaften, kleine Objekte hinter der Kugel und Sonnenuntergänge. Wer die Kugel dabei hat, wird entdecken, was lohnenswert ist und was nicht. 

 

Desweitern sollte man auf nachfolgende Punkte achten:

 

1) Die Kugel sollte keine aussagekräftigen Details neben sich oder davor haben, da diese den Blick von der Kugel ablenken, zumal die geradeherum sind.

 

2) Je weiter man mit der Kamera unter den Kugeläquator gelangt, desto mehr sieht man von der dahinterliegenden Welt.


3) Je unschärfer der Hintergrund ist, desto leichter fällt es später, das Bild nachträglich umzudrehen. Da dann aber die Kugel an der Bildoberseite hängen würde, kann man entweder darauf achten, das Originalbild am oberen Rand der Kugel beendend zu fotografieren oder man greift auf eine Hand zurück, die die Kugel hält.

 

 

Ausrüstung

 

Neben der Kugel wird man auf zwei Dinge nicht verzichten können: Reinigungsmaterialien (z.B. Mikrofasertücher, Handschuhe) und einen unauffälligen Standfuß für die Kugel (z.B. Gummiring, Flasche, Unterlegscheibe). Der Einsatz eines Stativs ist zudem empfehlenswert, da es insbesondere beim manuellen Fokussieren Unterstützung liefert und kleinere Blenden ermöglicht.